Vortrag Prof. Dr. Julia Vorhölter
(Max Planck-Institut für Sozialanthropologie)
Ort: Weltladen Marburg
Welche Zukunftsvisionen haben junge Menschen in Uganda? Wie sehen sie ihre eigene Rolle in einer Gesellschaft, die stark von Umbrüchen, Gegensätzen, und Ungleichheiten geprägt ist? Und wie reagieren sie auf die Erwartungen, die an sie von Mitgliedern älterer Generationen herangetragen werden?
Der Vortrag gibt Einblicke in die vielseitigen Lebenswelten von jungen Menschen in Uganda. Er versucht zu zeigen, welche Träume sie verfolgen und welche Herausforderungen ihnen in ihrem Alltag begegnen – in der Schule, der Politik, in Freundschafts-, Liebes-, und Familienbeziehungen. Wie auch anderswo, prägen gesellschaftliche Unterschiede zwischen Stadt und Land, Arm und Reich sowie zwischen Generationen und Geschlechtern die Art und Weise, wie junge Menschen in Uganda aufwachsen und welche Perspektiven sich ihnen eröffnen. Von älteren Generationen wird die Jugend einerseits als Hoffnungsträger für die Zukunft gesehen, andererseits aber auch als “Bedrohung”, da sie kulturelle Werte und Traditionen in Frage stellt und neue Wege geht.
In der Wissenschaft und in den Medien ist in den letzten Jahren viel geschrieben worden über die politischen, ökonomischen und sozialen Unsicherheiten, mit denen sich junge Menschen in afrikanischen Ländern konfrontiert sehen, und über die kreativen Strategien, die sie entwickeln, um mit diesen Unsicherheiten umzugehen. Eingebettet in diese Debatten, entwirft der Vortrag ein komplexes Bild von der ugandischen Gesellschaft, von den vielschichtigen Positionen, die jungen Menschen darin einnehmen, und von den Herausforderungen und Chancen, die mit sozio-kulturellem Wandel einhergehen.
Prof. Dr. Julia Vorhölter arbeitet am Max-Planck-Institut für Sozialanthropologie
Eintritt frei